Mein ständiger Reisebegleiter war eigentlich immer ein 2012er MacBook Air 13“. Das hatte ich mir seinerzeit in der Grundkonfiguration gekauft mit 128GB Flash-Drive und es hat seine Arbeit gut verrichtet. Als Speichererweiterung hatte ich mir zusätzlich noch ein JetDrive mit weiteren 128GB für den SD-Kartenslot zugelegt. Trotz dieser zusammen 256GB blieb es immer eine Mangelverwaltung. Auf Reisen habe ich die JPG+RAW auf dem JetDrive abgelegt und auf der internen SSD nur noch die JPGs zusätzlich gespeichert. Somit war ich permanent damit beschäftigt, Dateien zu kopieren und zu verschieben.
Zudem hat sich langsam das Alter bemerkbar gemacht, denn das Arbeiten wurde etwas hakelig, wenn ich auf einen Schlag 600-700 JPG Bilder in der Vorschau anschauen wollte. Zudem dauerte das Kopieren über den eingebauten SD-Card Slot recht lange. Bei Fotoreisen, wenn die Zeit für die Bildbearbeitung für die Bildbesprechung knapp ist, nervt es, wenn alleine das Kopieren schon ein Viertel der verfügbaren Zeit in Anspruch nimmt. Also war ich auf der Suche nach einem Ersatz und das war nicht gerade einfach. Zur Auswahl standen das MacBook Air in der aktuellen Konfiguration, das MacBook 12“, das neue MacBook Pro 13“ mit TouchBar und ein iPad Pro.
Ich habe mich lange mit allen Produkten auseinandergesetzt und am Ende fiel die Wahl auf das MacBook 12“. Ausschlaggebend waren Größe und Gewicht. Ebenso fiel die Wahl auf ein MacBook und kein iPad, weil die Dateiverwaltungsoptionen bei iOS mir leider immer noch zu stark limitiert sind.
Nun habe ich mir letztes Jahr als Weihnachtsgeschenk das MacBook 12“ gegönnt und hatte es seitdem bei fast jeder Reise dabei (nur bei einem Wochenende in Berlin blieb es zu Hause, da ich vorher schon wusste, dass ich keine Zeit für die Bildbearbeitung haben würde). So habe ich nun fast zwei Jahre lang meine Erfahrungen mit dem Gerät gesammelt und konnte mir eine Meinung dazu bilden.
Sowohl beim MacBook als auch beim neuen MacBook Pro war/ist das Geschrei wegen der fehlenden Anschlüsse groß. Ich habe mir von HooTec einen Adapter für das Gerät gekauft und bin damit sehr zufrieden. Der Adapter wiegt weniger als eine Tafel Schokolade und ich habe alle Anschlüsse, die ich brauche. Damit kann ich gut leben und finde es auch nicht sonderlich störend. Allerdings ist bei mir die Verbindung zu externen Festplatten nicht sonderlich stabil, so dass ich zur Bildbearbeitung ausschließlich die interne SSD verwende und eine externe Festplatte nur zur Datensicherung nutze. Für unterwegs habe ich mir robuste externe Festplatten gekauft. Die LaCie Rugged USB3.0 wurde am Adapter auch bei Akkubetrieb erkannt. Die G-DRIVEev RaW hingegen konnte ich nur mit angeschlossenem Netzteil verwenden.
Größe und Gewicht liefern zwei entscheidende Vorteile, die ich nicht mehr missen möchte: Durch das geringe Gewicht ist es kein Problem, das Gerät den ganzen Tag über in einer Schultertasche herumzutragen. Gerade bei Tagesausflügen oder An-/Abreisetagen ist das sehr angenehm, da ich lieber mit Umhängetaschen als mit Rucksäcken unterwegs bin (schnellerer Zugriff, Objektivwechsel). Der zweite Vorteil ist die Größe, denn das Gerät passte in Hotels bisher immer in die Zimmersafes, die mitunter recht klein ausfallen.
Die Größe hat allerdings auch einen Nachteil. Trotz Retina-Display ist die Bearbeitungsfläche in Adobe Lightroom ziemlich klein. Beim Entwickeln lasse ich nur die rechte Spalte mit den Bearbeitungsoptionen stehen und blende alle anderen Fenster/Bereiche (Dateibrowser, Presets) aus. Trotzdem ist das Vorschaubild so klein, so dass es gerade bei symmetrischen Architekturfotos schwierig ist, die Eckenläufer genau zu setzen. Für die Bearbeitung unterwegs und ein schnelles Bild für Social Media ist das ausreichend. Trotzdem weiß ich, dass ich manche Bilder dann zu Hause an einem großen Bildschirm noch einmal nachbearbeiten darf.
Hinweis: Dieser Artikel hatte über ein Jahr auf meiner Festplatte geschlummert. Da das MacBook 12“ immer noch mein Reisebegleiter ist und sich an der Aussage nichts geändert hat, veröffentliche ich den Beitrag jetzt mit dieser großen Verspätung.
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