Da wir am Anreisetag abends noch in einem Restaurant essen waren (den Luxus hatten wir uns auf der gesamten Reise zwei Mal gegönnt), ging es morgens recht entspannt los. Unser erstes Ziel war der Stand von Fredvang. Dort hatte es ordentlich gewindet, und dadurch lag die gefühlte Temperatur deutlich unter der gemessenen Temperatur. Das war aber nur ein kleiner Vorgeschmack, denn im Laufe der Reise wurde es noch erheblich stürmischer.
Für einen Snack zur Mittagszeit hatten wir Pause in Reine gemacht und unser Tischnachbar hatte erzählt, dass sich im Sommer (Stand Sommer 2019) teilweise um die 1.000 Personen auf den Weg auf den Reinebringen machen. Diesen Gipfel/Aussichtspunkt möchte ich auch noch einmal erklimmen, aber dazu muss ich im Sommer noch einmal auf die Lofoten fahren. Im Winter ist der Aufstieg zu gefährlich. Alle Reiseführer sagen, dass eine Besteigung im Winter unterlassen werden sollte. Es gibt auch ganz wenig Fotos im Netz von dort oben mit Schnee(-Resten).
Nachmittags waren wir beim Sørvågvatnet See oberhalb von Sørvågen und bei den Wasserfällen Studalselva und Olaelva. Es war leider sehr bewölkt, aber durch die Topographie war der Wind nicht allzu schlimm.
Zum Abschluss des Tages hatten wir noch kurz in Å i Lofoten am Aussichtspunkt angehalten. Das Licht war nicht schön, da wir zu spät dort waren.
Nach dem Abendessen war ich zwischen unseren beiden Cabins unterwegs und schaute an den Nachthimmel: Die grauen Wolken hatten merkwürdig gerade Konturen. Daraufhin hatte ich das iPhone gezückt und auf dem Handyphoto wurden die „Wolken“ grün. Jackpot: Nordlichter.
In Rekordzeit war unsere Reisegruppe umgezogen und wieder losgefahren. Das ging alles so schnell, sodass ich noch nicht mal auf die dicken Wanderschuhe gewechselt hatte, sondern noch die Lowa Innox Evo „Universalschuhe“ anhatte. Für die Nordlichter waren wir am Strand von Flakstad.
Die Intensität war am Abend so hoch, dass die Nordlichter auch mit dem bloßen Auge und nicht nur mit dem Kamerasensor grün geleuchtet haben. Nach zwei Stunden habe ich aber mit dem Fotografieren aufgehört und mich entweder im Auto oder in der öffentlichen Toilette am Parkplatz aufgewärmt – die Toilette war nicht nur geöffnet und sauber wie in der Schweiz, sondern auch geheizt. Mit den falschen Schuhen waren meine Füße Eiszapfen. Mein letztes Foto habe ich um 23:30 Uhr gemacht und wenn ich mich richtig erinnere, waren wir deutlich nach ein Uhr nachts zurück zur Unterkunft gefahren.
Direkt am Abend des ersten kompletten Tages auf den Lofoten Nordlichter zu sehen war natürlich der Jackpot. Ich habe genug Berichte von Leuten gelesen/gehört, die eine Woche nach Island oder auf die Lofoten gefahren waren und keine Nordlichter gesehen hatten. Das Naturschauspiel ist wirklich beeindruckend und durch das Erlebnis direkt zum Anfang der Reise, war der „Druck aus dem Kessel“.
Nordlichter sehen. Check.
Die Landschaft ist auf den Lofoten natürlich phänomenal und ich würde sofort wieder hinfahren. Aber da ich den Traum, Nordlichter zu sehen, verwirklicht hatte, war für mich der Rest der Reise ein Bonus.
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