Auf dem Bildschirmschoner des Apple TV oder des Amazon Fire TV habe ich immer ein Bild von einer Mühle gesehen und dachte mir immer, dass das doch ein schöner Fotospot ist. Als ich dann später in Vorbereitung auf eine Reise die Tauernautobahn nach Motiven abgegrast habe, habe ich dann durch Zufall die Mühle aus dem Bildschirmschoner entdeckt.
Abgrasen? Dabei nehme ich Google Maps, stelle die Hyrid-Ansicht (Satellit und Karte) ein und schalte „Erkunden“ ein. Danach zoome ich so weit hinein, bis ich einen recht engen Korridor entlang einer Autobahn oder Landstraße habe und schaue mir dann die Bilder an, die bei Erkunden mir angezeigt werden. Wenn das Gebiet nicht sehr viel hergibt, dann zoome ich natürlich auch wieder etwas heraus. So hangle ich mich dann die Strecke entlang und habe darüber schon ein paar interessante Ziele entdeckt.
Über solch eine Erkundungstour habe ich auch die Mühle und die Gollinger Wasserfälle entdeckt und sie direkt auf meine Bucketlist gesetzt. Letzte Woche hat es dann endlich geklappt, dort hinzufahren. Sie liegen ca. 4-5 Kilometer neben der Tauernautobahn, aber bei den ersten beiden Versuchen war ein Mal zu wenig Zeit und ein Mal das Wetter zu schlecht.
Auf dem Weg in die Alpen übernachte ich gerne am Irschenberg. Gerade am Wochenende startet man dort nach dem Frühstück vor dem Alpenverkehr aus München. Dieses Mal habe ich Kramerwirt in Irschenberg selbst übernachtet und war vorher auch schon mehrfach im Autobahnmotel Irschenberg Süd. Das Motel hat den Vorteil, dass man auch spät anreisen kann (einmal kam ich erst nach 1 Uhr an, da ich erst um 21 Uhr in Frankfurt loskam) und trotzdem ruhig schlafen kann, da die Zimmer alle am Hang auf der von der Autobahn abgewandten Gebäudeseite und zum Großteil unterhalb des Straßenniveaus sind. Das Frühstück dort ist strickt rationiert. Im Kramerwirt dagegen gibt es ein ordentliches Frühstücksbuffet und man kann so viel essen wie man möchte und teilweise stammen die Produkte aus der hauseigenen Metzgerei. Von daher würde ich den Landgasthof dem Motel immer vorziehen, wenn abzusehen ist, dass man zu zivilen Zeiten dort ankommt.
Nach diesem kleinen Exkurs nun aber wieder zurück zum eigentlichen Thema. Nach dem Frühstück ging es zu den Gollinger Wasserfällen und vom Irschenberg aus ist man in ca. einer Stunde dort. Die Frau am Kassenhäuschen hatte sich gerade eingerichtet, als ich dort angekommen bin. Eine Touristin verließ gerade das Gelände und sie durfte statt beim Betreten halt beim Verlassen des Areals den Eintritt bezahlen (2,50 EUR).
Viel war wochentags um 9 Uhr herum dort nicht los. Direkt nach dem Eingang zu dem Areal erwartet einen schon der Blick auf die Mühle. Die Wege darf man nicht verlassen und somit musste ich für ein Foto durch das Geländer fotografieren. Die Perspektive vom Bildschirmschoner ist leider nicht öffentlich zugänglich. Das Mühlrad war ebenfalls nicht in Betrieb und beim Verlassen des Geländes haben wir die Kassenfrau gefragt, wann es in Betrieb ist und sie glaubte, dass es nur sonntags sei. Wer das Mühlrad in Betrieb sehen möchte, sollte sich dann vorher darüber noch einmal schlau machen.
Kurz nach der Mühle kommt auch schon der untere Wasserfall und dieser gibt schon ein tolles Bild ab. Zum Glück hatte ich die spritzwassergeschützte Olympus OM-D mit, da ein feiner Sprühnebel sich über die Kamera legte. Die Fallhöhe von 25 Metern sorgt für eine entsprechende Geräuschkulisse.
Für einen Wasserfall tagsüber braucht man einen ND-Filter (bei dem Testlauf zu der G7x hatte ich schon über den elektronischen ND-Filter berichtet) und entsprechend auch ein Stativ. Nach dem unteren Wasserfall habe ich dann mein Equipment geschultert und es durften erstmal einige Höhenmeter gemacht werden.
Unterhalb des oberen Teils befindet sich die Wasserfallbrücke und dort soll man einen Regenbogen sehen können. Leider war es bewölkt und musste darauf leider verzichten. Zumindest ist das ein Grund, dort noch einmal anzuhalten. Der Metallrost und vor allem die Steinstufen auf dem Weg dorthin sind durch die Gischt ziemlich rutschig. Im Hochsommer kann ich mir vorstellen, dass der Sprühregen an der Stelle auch eine willkommene Abkühlung ist – bei den 8-10°C an diesem morgen war kein Abkühlung notwendig.
Nach der Regenbogenbrücke geht es noch einmal einige Stufe bergauf und anschließend gabelt sich der Weg. Der oberer Weg führt zur Quellhöhle, die ca. 3 Meter breit und nur einen Meter hoch ist. Direkt gegenüber des Höhleneingangs ist eine kleine Aussichtsplattform und als ich um den letzten Felsen dorthin abbog, saß dort eine junge Frau. Wir beide hatten uns erschrocken, da sie nicht damit gerechnet hatte, dass jemand dort um die Ecke kommt und ich natürlich nicht damit gerechnet hatte, dass dort jemand ist. Nachdem ich meine Reisestativ dort aufgestellt hatte, war die Plattform dann auch belegt. Vielleicht hätte ich auch zweites Stativ noch hingepasst, aber ich würde eher davon ausgehen, dass man sich bei mehr Betrieb hinten anstellen muss.
Der untere Weg führt zum Hexenkesselsteg und wie schon die Regenbogenbrücke ist das nur ein Metallgitter. Hier hätte ich mir mein Stativ mit den Entenfüßen gewünscht. Trotzdem konnte man auch mit den schmalen Füßen des Reisestativs einen sicheren Halt finden. Hier war es ein Vorteil so früh am Tag alleine auf der Brücke zu sein. Wenn jemand dort läuft gibt es Schwingungen, die die Langzeitbelichtung natürlich unscharf werden lässt.
Beim Abstieg waren dann schon mehr Touristen unterwegs und beim unteren Wasserfall waren auch mehrere Stative aufgebaut. Wenn ich so das Stativ durch die Gegend schleppe, dass sag ich immer gerne frei nach Hausmeister Krause „Alles fürs Foto“. Wegen einer Verabredung hatte ich nicht unendlich viel Zeit und konnte mich auch beim Fotografieren nicht ganz so austoben, wie ich es gerne gemacht hätte. Genau auf die Uhr habe ich nicht geschaut, aber für den Stop sollte man schon eineinhalb Stunden einplanen. Länger geht natürlich immer.
Gesucht habe ich eine Mühle und die über das Internet auch gefunden und dann beim Besuch vor Ort noch einen wunderschönen, eindrucksvollen Wasserfall dazu bekommen. Was will man mehr?
Noch ein Hinweis: Die Wege sind zwar gut begehbar, aber mit einigen Steinen und vielen Stufen natürlich für Rollstühle oder Kinderwagen nicht geeignet. Bei einer Fallhöhe von insgesamt um die 100 Meter in zwei Stufen ist auch klar, dass die Höhenmeter auf einer recht kurzen Distanz zurückgelegt werden müssen. Was für eine Wanderweg das genau ist, habe ich noch nicht nachgeschaut, aber der SalzAlpenSteg verläuft genau durch die Wasserfall-Arena. Auf den Wegweisern sind dort einige Ziele angeschrieben, so dass sich der Besuch auch in längere Wandertouren integrieren lässt.
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