Auf der A8 in Richtung München war am Chiemsee Stau und laut Verkehrsfunk betrug wegen eines Hubschraubereinsatzes die Verzögerung über eine Stunde. Von daher wurde der Chiemsee an der Nordseite auf der Landstraße umrundet. Bis dato kannte ich den See nur von dem Rastplatz auf der Südseite und dort habe ich schon oft Station gemacht. Meine allerersten Bilder mit meinem aktuellen Arbeitstier, der Canon 70D, sind dort entstanden.
Im Frühjahr war das Wetter gut und es waren viele Leute zu Fuß und mit dem Rad am See unterwegs. Auf den Parkplätzen für die Ausflügler waren vor allem KFZ-Kennzeichen aus der Region zu sehen. Dennoch waren alle Lokalitäten gut besucht und ich will mir gar nicht vorstellen, wie es dort in den Sommerferien aussieht. Mir wurde gesagt, dass dann am Ufer mit dem Rad kein Durchkommen mehr ist und man zu Fuß unterwegs sein muss.
Bevor es wieder auf die Autobahn ging, habe ich noch einen Stopp in Prien am Hafen eingelegt. Dort gibt es mehrere Parkplätze und der große Parkplatz direkt am Hafen wurde als besetzt ausgewiesen, obwohl es dort noch freie Plätze gab. Selbst früh in der Saison ist dort schon gut was los.
Als Bahn-Fan war es natürlich schade, dass im Frühjahr die Chiemsee-Bahn vom Bahnhof Prien zum Hafen noch nicht fuhr. Für eine Fahrt mit einem Ausflugsdampfer zu Herren- und Frauenchiemsee war leider auch keine Zeit. Dennoch hat sich die diese Zwischenstation mehr als gelohnt.
Bei den Bayern muss man mit Lob ja immer etwas vorsichtig sein. Von Haus aus sind sie von sich überzeugt und wenn man sie dann noch bauchpinselt, dann werden sie noch stolzer als sie ohnehin sind. Dazu kommt noch, dass sie immer gerne ihr eignes Süppchen kochen und die geplante PKW-Maut in Deutschland im Grunde nur eine Retourkutsche der CSU auf die Maut in Österreich ist. Klientelpolitik gehört dort aber dazu wie eine Brauerei in fast jedem Dorf.
Nun war ich bei der Chiemsee-Schifffahrt und die Schiffsanleger mit dem See und den schneebedeckten Alpen im Hintergrund sind ein Traum. Das Dach des Gebäudes der Chiemsee-Schifffahrt ist nach zwei Stockwerken eine Aussichtsplattform und von dort hat man einen sensationellen Blick über den See in Richtung Alpen.
Bei den gastronomischen Betrieben am Ufer bestand noch die Chance, einen Platz zu bekommen. Im Hochsommer müsste man dort vermutlich morgens schon sein Handtuch hinlegen, um dort einkehren zu können. In Bayern passen auch Frühstück und Spanferkel zusammen und dafür muss man sie einfach lieben.
Der schönste Fleck ist wie der Beitragstitel schon sagt die Chiemseepromenade auf einer Landzunge neben dem Hafen. Dort gibt es eine großen Steg, auf dem vor allem die Jugendlichen sitzen und das See- und Bergpanorama genießen. Aber auch die Bänke auf der Promenade laden dazu ein, Fünfe grade zu lasen und die Aussicht zu genießen. Nur ein paar Minuten auf so einer Bank reichen schon, um zu entspannen und an gar nichts zu denken und nur die Aussicht zu genießen.
Als Frankfurter muss ich unumwunden zugeben, dass die Bayern mit dem Voralpenland wirklich gesegnet sind. Für mich ist die Region eine der schönsten Gegenden in Deutschland überhaupt und das Dumme daran ist nur, dass sie soweit weg ist. Von daher habe ich das Autobahnmotel Irschenberg kennen und lieben gelernt, denn dort ist eine Anreise rund im die Uhr möglich. Auf einem ähnlichen Preisniveau gibt es zwar kurz hinter München noch einige Landgasthäuser, aber dort ist eine Spätanreise nicht möglich. Von daher ist man am Irschenberg immer auf der sicheren Seite, denn dann ist es egal, ob man abends um 23 Uhr ankommt oder bei Stau erst nachts um eins.
Falls das Wetter mitspielt und ihr auf der A8 unterwegs seid und eine Stunde (oder etwas mehr) Zeit habe, kann ich nur empfehlen in Bernau abzufahren und einen Stopp in Prien einzulegen.
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